Ein verzweifelter Unternehmer

Lebensversicherungen in der betrieblichen Altersvorsorge

Unternehmen, die Lebensversicherungen in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) nutzen, sehen sich oft mit hohen Kosten und unzureichenden Leistungen konfrontiert. Die BaFin kritisiert die mangelnde Kundenorientierung der Versicherer, deren teure Verwaltung und Provisionen die Rendite für Unternehmen und Mitarbeiter schmälern. Dadurch können Unternehmen in eine Haftungsfalle geraten, wenn Versicherer ihre Verpflichtungen nicht erfüllen. Eine effiziente Alternative bietet die pauschal dotierte Unterstützungskasse, bei der Unternehmen die Kontrolle über das Kapital behalten und das Risiko von Nachforderungen vermeiden.

Ein teurer Irrweg für Unternehmen?

Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) ist für viele Unternehmen ein zentrales Instrument, um Mitarbeiter langfristig zu binden und abzusichern. Bei Angestellten ist die Betriebsrente in den meisten Umfragen auf Platz 1 oder 2 der Mitarbeiterbenefits, die bei einem Arbeitgeberwechsel auch mit in Betracht gezogen werden. Oft wird hierbei auf Lebensversicherungen gesetzt – doch diese Entscheidung kann sich für Unternehmen als kostspielig und risikobehaftet erweisen. In diesem Blogbeitrag zeigen wir, warum die Nutzung von Lebensversicherungen in der bAV Unternehmen in eine Haftungsfalle führen kann und wie die pauschal dotierte Unterstützungskasse eine vielversprechende Alternative darstellt.

Hohe Kosten bei Lebensversicherungen belasten die bAV

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat in den letzten Jahren zunehmend Kritik an den hohen Kostenstrukturen der Lebensversicherer geäußert. Wie die Aufseherin Julia Wiens betont, müssen Versicherer dringend den Nutzen ihrer Produkte für die Kunden in den Vordergrund stellen. Denn der Blick in die Bilanzen zeigt ein anderes Bild: Oft fließen erhebliche Anteile der Prämien in Verwaltungskosten und Provisionen. So berechnete die Ergo-Versicherung im Jahr 2023 beispielsweise für 1,53 Milliarden Euro an Beiträgen rund 86 Millionen Euro an Aufwendungen – das entspricht 5,7 % der Versichertenbeiträge allein für die Verwaltung . Diese fehlende Beiträge müssen von den Renditen der Anlage erst wieder erwirtschaftet werden.

Diese hohen Kosten bedeuten für Unternehmen, die Lebensversicherungen zur Absicherung der bAV nutzen, dass ein Großteil der eingezahlten Gelder nicht für die Altersvorsorge der Mitarbeiter zur Verfügung steht. Stattdessen fließt es in die Taschen der Versicherer. Dies führt nicht nur zu einer niedrigen Rendite für die Versicherten, sondern kann Unternehmen langfristig teuer zu stehen kommen.

Versicherer erfüllen oft ihre Verpflichtungen nicht

Neben den hohen Kosten kritisiert die BaFin auch, dass Lebensversicherer ihre Verpflichtungen gegenüber den Kunden nicht immer vollständig erfüllen. Laut Wiens handelt es sich um einen erheblichen Missstand in der Branche, der zu einem ernsten Problem für Unternehmen werden kann. Wenn die zugesagten Leistungen in der betrieblichen Altersvorsorge nicht erreicht werden, drohen den Unternehmen finanzielle Nachforderungen, da sie für die Absicherung der Mitarbeiter letztlich haften müssen. Die Versicherer mögen Milliarden an Gewinnen einfahren, aber die Verantwortung bleibt bei den Unternehmen hängen, denn diese haben die unbeschränkte Nachschusspflicht.

Die Haftungsfalle für Unternehmen

Lebensversicherungen in der bAV bergen somit ein erhebliches Risiko. Wenn Versicherer aufgrund zu hoher Kosten oder schlechter Renditen die vertraglichen Verpflichtungen nicht einhalten können, geraten die Unternehmen in die Haftungsfalle. Sie sind dann verpflichtet, für die Differenz aufzukommen und den Mitarbeitern die zugesagte Altersvorsorge zu sichern – ein finanzielles Risiko, das viele Unternehmen unterschätzen.

Die Lösung: Die pauschal dotierte Unterstützungskasse

Die gute Nachricht ist, dass es Alternativen gibt. Eine davon ist die pauschal dotierte Unterstützungskasse. Im Gegensatz zur Lebensversicherung behalten Unternehmen bei dieser Form der betrieblichen Altersvorsorge die volle Kontrolle über das angesparte Kapital und die Investitionen. Es fallen keine hohen Abschlusskosten oder Verwaltungsgebühren an, wie sie bei Lebensversicherungen üblich sind. Dadurch können Unternehmen die bAV effizienter gestalten und das Risiko von Nachzahlungen minimieren.

Zudem haben Unternehmen die Flexibilität, die Beiträge in die Unterstützungskasse nach ihren eigenen finanziellen Möglichkeiten zu gestalten und gezielt in die Altersvorsorge ihrer Mitarbeiter zu investieren. Dies sorgt nicht nur für eine höhere Rendite, sondern vermeidet auch die sonst üblichen Kostenfallen und das Haftungsrisiko.

Fazit

Lebensversicherungen in der betrieblichen Altersvorsorge mögen auf den ersten Blick eine attraktive Lösung sein, doch die hohen Kosten und das Risiko, dass Versicherer ihre Verpflichtungen nicht einhalten, machen sie für Unternehmen zu einer gefährlichen Wahl. Um in der bAV nicht in eine Haftungsfalle zu geraten, sollten Unternehmen alternative Modelle wie die pauschal dotierte Unterstützungskasse in Betracht ziehen. Hier bleibt die volle Kontrolle beim Unternehmen, und die Altersvorsorge der Mitarbeiter kann effizienter und risikoärmer gestaltet werden.

Durch die richtige Wahl der bAV-Lösung können Unternehmen nicht nur ihre finanzielle Stabilität sichern, sondern auch die Altersvorsorge ihrer Mitarbeiter nachhaltig und verantwortungsvoll gestalten.

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